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Montag, 17. Februar 2014

Halbzeit

Hallo ihr Lieben,


seit sechs Monaten bin ich nun schon in Isny und nachdem mehr als die Halbzeit vorbei ist dachte ich mir, dass es mal wieder Zeit für einen Blog ist.


Die Zeit, auf die ich bis jetzt zurück schauen kann, war für mich sehr lohnenswert und segensreich. Es gab Höhen und Tiefen; Leben eben. Genau das ist es schließlich, womit wir uns unser ganzes Leben befassen dürfen. Schön ist, dass wir als Christen diese Höhen und Tiefen nicht alleine zu bewältigen haben, sondern darin unseren Gott erleben dürfen. Er hat uns ein Leben in Fülle versprochen. Nicht nur auf der neuen Erde, sondern auch schon jetzt hier auf dieser Erde.


Ich versuche einmal, meine Erlebnisse zusammenzufassen. Vor allem, was mich im Moment noch beschäftigt und etwas ist, woran Gott an mir noch immer arbeitet. Dazu muss ich jedoch ein wenig weiter ausholen. Hier also die Vorwarnung: Es wir ein längerer Blog :-).


Sprüche 3, 5.6
Gott hat mich hier auf die Josia-Missiosschule geführt. Davon bin ich überzeugt. Warum? Weil er mir den Weg dorthin geebnet hat und noch immer dabei ist. Als mein Entschluss viel, eine Missionsschule zu besuchen war mir klar, dass ich es finanziell in vier Monaten nicht schaffen würde das entsprechende Geld aufzubringen. Ich würde es auf vielleicht einen Monat bringen, ohne die Krankenversicherung dazu zu rechnen, die zusätzlich noch anfallen würde. Ich legte es Gott in die Hände und bat ihn, mir zu helfen. Er war es, der mir Frieden gegeben hat, diesen Schritt zu wagen. Gottes Wege uns ans Ziel zu bringen sind jedoch manchmal anders, als wir uns es gerne wünschen würden. Diejenigen, die mich kennen wissen, dass ich kein Mensch war, der finanzielle Unterstützung gebraucht hat. Ich hatte immer gespartes. Das ist auch nicht verkehrt und ich würde es auch weiterhin so handhaben, wenn ich könnte :-). Es war für mich ungewohnt, diesen Part Gott zu übergeben. Als ich meine Entscheidung getroffen hatte, die Missionsschule zu besuchen und angefangen habe, alles in die Wege zu leiten hat Gott Dinge zugelassen, die ich zu Anfang nicht verstanden habe. Dazu hat gehört, dass ich einen Monat früher als gewünscht entlassen wurde und die zusätzliche bereits erwähnte Krankenversicherung während des Jahres noch zu zahlen war. Dabei war ich bei der Krankenversicherung noch recht guten Mutes und dachte mir nur: Ok Gott, dass wird schwieriger, aber du machst das. Als die Entlassung kam verstand ich nicht, warum das nun auch noch. Es tat weh und natürlich wurde ich unsicher. War es wirklich der richtige Weg? Ich war am überlegen, die Idee wieder aufzugeben wurde doch von besonders einem guten Freund und Gemeindeglied ermutigt, mich nicht wieder abzumelden. Ich betete und haderte mit Gott. Er lies mich eine Woche warten und die fühlte sich viel länger an. Nach einer Woche gab mir Gott die Antwort zu meiner Entscheidung. Er gab mir den ersten Spender. Ich bekam eine email, dass der erste Monat übernommen werden würde. Einige Tage später eine weitere email; ein weiterer Monat. Dann bekam ich von Freunden Unterstützung. Stück für Stück fügte er zusammen. Letztlich hatte ich knapp vier Monate zusammen, als ich nach Isny kam. Gott ist gut! Ich wusste, dass es die richtige Entscheidung gewesen ist und bin dankbar, dass Gott Herzen bewegt hat, mich zu unterstützen. Später durfte ich erfahren, dass Er Menschen in meine Predigt schickt, die sonst nie da sind, von meiner Erfahrung angesprochen werden und mich dadurch unterstützen. 


Es gibt ein Zitat von Ellen G. White, dass mich durch diese Zeit getragen hat:


„Unser himmlischer Vater hat tausend Wege für uns zu sorgen, von denen wir nichts wissen. Diejenigen die sich dafür entscheiden, den Dienst für Gott an die erste Stell zu setzen, werden feststellen, dass Ängste und Sorgen verschwinden und sich vor ihren Füßen der Weg ebnet.“ (Auf den Spuren des großen Arztes, S. 401)


Ich möchte euch mit dieser Erfahrung Mut machen. Mut, ganze Sache mit Gott zu machen. Er enttäuscht uns nicht. Er wird Wege ebnen.


Diesen Mut spreche ich aber nicht nur euch zu, sondern auch mir selbst. Ich habe noch immer nicht das komplette Geld zusammen. Weder für die Versicherung noch für die Schule, aber ich weiß, dass Gott mir ein Versprechen gegeben hat und daran klammere ich mich und lasse meine „Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden“(Phil. 4,6).




Neben der Schule habe ich Gott ein weiteres Anliegen vorgelegt, dass mich sehr beschäftigt, und das ich mit euch teilen möchte. Wir haben die wunderbare Möglichkeit im Mai drei Wochen ein Praktikum zu absolvieren. Das soll uns helfen, noch mehr Erfahrungen in der praktischen Anwendung unsere bereits erlernten Fähigkeiten zu bekommen. Außerdem können wir dadurch herausfinden, ob und was uns wirklich liegt. Einige werden in die „Arche“ gehen, ein Gesundheitszentrum und dort eine NEWSTART-Kur miterleben. Mein Missionspartner Dima hat ein ja von Kirgisien bekommen, seinem Geburtsort, und wird dort an einer Missionsschule sein Praktikum absolvieren.
Das wird eine super spannende Erfahrung und ich bin schon gespannt, was mir meine liebe Josia-Family für Geschichten erzählen wird, wenn wir uns nach dieser langen Trennung wieder sehen werden. Ich habe Gott vorgelegt und ihn gebeten, ob er mir nicht die Möglichkeit geben kann, dieses Praktikum in Tansania zu absolvieren. Seit zwei Jahren bete ich darum, dass Er mich doch wieder gehen lassen möge. Ich vermisse meine Freunde und meine Kinder, die ich so ins Herz geschlossen habe und würde sie von Herzen gerne noch einmal in meine Arme schließen. Das wäre also die perfekte Möglichkeit diese beiden Dinge zu verbinden. Im Gespräch mit Michael, meinem Lehrer, habe ich diesen Wunsch geäußert. Er meinte, dass sich da sicherlich etwas regeln lassen könnte. Dem ist auch so gewesen. Es gibt dort die Kibidula-Farm, ein zum größten Teil selbstunterhaltendes Projekt mit Grundschule, Evangelisations-Programm und einer Ausbildung in Agrar-Wissenschaften. Außerdem haben sie noch viele andere Programme. 

Als ich mit mit dem Direktor Kontakt aufgenommen habe, hieß es, dass er sich bei mir melden würde. Ich habe während dieser Zeit Gott immer wieder gebeten, mir eine klare Antwort zu geben. Er kann das ja oder nein geben. Wir haben schließlich einen souveränen Gott. Mitte Januar bekam ich die Antwort und es war ein ja. Die Freude war riesig! Hinzu kam, dass wir herausfinden mussten, was ich dort für eine Aufgabe haben würde. Es gab mehrere Möglichkeiten und unter anderem werden sie „zufällig“ genau zu der Zeit, wo ich da sein werde, eine Evangelisation mit Haus zu Haus Arbeit haben. Das ist das, wofür mein Herz schlägt und ich wollte so etwas schon immer ausprobieren. In Tansania von Haus zu Haus gehen. Was für eine Möglichkeit und Herausforderung. Gleich danach würden wir eine Woche Ferien hier in Deutschland haben und ich könnte sie nutzen, um dort meine Freunde
und meine Kinder zu sehen.
 
Mein Gebet ist es, dass ich lerne Gott zu vertrauen. Das egal, wie diese beiden Geschichten ausgehen werden ich weiß, dass sie mir zum Besten gedient haben (Römer 8,28).


Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, diesen doch recht langen Blog zu lesen und ich hoffe, dass er auch dir Mut gemacht hat. Unser Gott weiß um was wir bedürfen.


„Bringe deine Wünsche, Freuden, Sorgen, deinen Kummer und deine Ängste vor Gott. Du kannst ihn damit nicht belasten. Du kannst ihn nicht ermüden. Er, der die Haare auf deinem Haupt zählt, steht den Wünschen seiner Kinder nicht gleichgültig gegenüber.
(E.G.W. BJL S. 13)


Herzliche Grüße
Sarah